Von 16. bis 19. Juni 2022 findet in Mainz der tanzkongress statt. Dieser fußt auf der Tradition der ersten Kongresse Ende der 1920er Jahre. Im Gespräch lassen Thomas Thorausch, stellv. Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln und Tanzhistoriker, und Honne Dohrmann, Direktor des Ensembles tanzmainz, den Aufbruch einer jungen Generation von Tänzerinnen und Choreografinnen weg vom tradierten Tanz hin zu neuen, avantgardistischen Tanzformen in den Jahren 1900–1932 Revue passieren. Wie nie zuvor zeigte sich der Tanz jener Jahre auf einmalige Art und Weise mit der bildkünstlerischen, literarischen und musikalischen Moderne und der gesellschaftlichen Gegenwart verbunden. Die Choreografin Mary Wigman schrieb damals: „Die Form, in der sich der moderne Tanz äußert, ist keine willkürliche, von irgendeinem Menschen einmalig, zu irgendeinem Zweck erfunden, sondern aus der Zeit, in der wir leben, herausgewachsen.“
Im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahren erinnerte man sich nur ungern an diese frühe Ära des modernen Tanzes. Die Strahlkraft der Utopien der 1920er Jahre war nach der Zeit des Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg verblasst, die Ästhetik dieser Form des modernen Tanzes erschien nicht mehr zeitgemäß. Noch konnte und wollte man sich nicht vorstellen, dass rund 35 Jahre später eine junge Generation von Tänzerinnen, Choreografinnen und Wissenschaftler*innen dieses Kapitel der Tanzmoderne wieder neu entdecken sollte.
Es ist eine 2G-Plus-Veranstaltung. Einlasskarten erhalten Sie an der Theaterkasse. Der Eintritt ist frei.
In dieser neuen, lose stattfindenden Reihe soll gemeinsam mit dem benachbarten Leibniz-Institut für Europäische Geschichte ebenso einen Blick auf Geschichte und auf Europa werfen und uns mit den Fragen beschäftigen, wie weit sich Geschichte wiederholt und ob wir daraus lernen können.
In der ersten Ausgabe untersuchen wir das am Beispiel von Bertolt Brechts MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER und dem Dreißigjährigen Krieg. Über künstlerische Verarbeitung und historische Fakten diskutieren K.D. Schmidt, dessen Inszenierung des Stückes bei uns zu sehen ist, und Dr. Thomas Weller (IEG Mainz). David T. Meyer, der bei uns den Eilif, einen Sohn der Courage, spielt, singt Musik von Paul Dessau und liest historische Quellentexte. Es moderiert Boris C. Motzki (Dramaturg).
History repeating?
Zodwa Selele ist neu im Opernensemble und wird derzeit in der Titelpartie von VICTOR/VICTORIA gefeiert. In die Kakadu Bar kommt sie mit einem Soloabend und gibt uns die Chance, sie aus der Nähe und von einer weiteren musikalischen Seite kennen zu lernen.
Es handelt sich um eine 2G-Veranstaltung.
Es könnte nicht mehr auf dem Spiel stehen: Die globale Klimakatastrophe bedroht die Zukunft unseres Planeten. Ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit ist zur drängendsten Aufgabe unserer Zeit geworden. 2020 veröffentlichte Transformationsforscherin Maja Göpel ihren Bestseller „Unsere Welt neu denken“ und spricht darin eine Einladung an uns alle aus, uns diesen Veränderungen zu stellen.
In der Kakadu Bar widmen wir Maja Göpel eine dreiteilige Veranstaltungsreihe. Mitglieder des Schauspielensembles lesen Auszüge aus ihrem Buch und setzen ihre Ideen ihn Szene. Gemeinsam wollen wir den Blick nicht nur auf den drohenden Untergang, sondern auch auf das Potential richten, das in einem erfolgreichen Wandel steckt. So entstehen drei Diskursabende, die zum Nachdenken anregen, aber auch nachhaltige Unterhaltung und reale Dramatik bieten.
Im ersten Teil der Reihe laden Ensemblemitglieder gemeinsam mit der FSJlerin und Fridays For Future Aktivistin Leonie Stubbe zu einem Spieleabend ein, bei dem Verlieren keine Option ist.
Weitere Termine: 31.3.2022 und 21.4.2022
Emile Zola ist einer der wichtigsten Autoren des Naturalismus‘. Schonungslos und mit atemberaubender sprachlicher Kraft lässt er uns am Leben seiner Figuren teilhaben – oder vielmehr an ihrem Lebenskampf. Insbesondere die Frauen in seinen Romanen faszinieren: Zola zeichnet ihr Bild mit scharfer Feder, erzählt von ihrem Schmerz, von ihrer Kraft und vor allem von der Würde, die sie zäh zu verteidigen versuchen. Gervaise ist eine dieser Frauen und Titelfigur des gleichnamigen Romans, den Lisa Breuer gemeinsam mit Schauspielerin Carlotta Hein als szenischen Monolog auf die Bühne bringt.
Besetzung: Carlotta Hein
Stimmen: Andrea Quirbach, Julian von Hansemann
Szenische Einrichtung: Lisa Breuer
Ausstattung Ronja Bendel
Dramaturgie: Lucia Kramer
Video: Gerald Haffke
Licht: Taner Karateke
Die Zubereitung und der Genuss von Lebensmitteln verbinden uns mit unserer Herkunft und unserer Kultur. Gerade die Kartoffel, eine der wichtigsten Kulturpflanzen, hatte seit jeher großen Einfluss auf das Leben der Menschen. Von ihrem Herkunftsland Peru aus eroberte sie bald die ganze Welt. In Irland war sie Grundnahrungsmittel, bis eine Kartoffelfäule eine große Hungersnot auslöste. In Deutschland wurde die Kartoffel zunächst nicht gut angenommen; erst der Kartoffelbefehl machte sie populär. Das kulinarische Live-Hörspiel Taste Away lädt zu einer poetischen und sinnlichen Reise durch die Kulturgeschichte der Kartoffel ein.
Mit: Anika Baumann und Henner Momann
Text und Rezept: Simone Glatt
Musik und Sounddesign: Tim Schmutzler