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Terminkalender

Mrz
10
Do
Und der Ungeist startet nachts im Frack – Lieder und Chansons mit Georg Schiessl
Mrz 10 um 20:00

Sänger und Schauspieler Georg Schießl gibt mit ausgewählten Chanons von Friedrich Hollaender, Ralph Benatzky, Cissy Kramer, Theo Mackeben u.v.m. sein Debüt in der Kakadu Bar. Bissiges und Listiges wird geboten, Köstliches und Delikates stimmlich abgeschmeckt – und vor allem die Ironie des Lebens mit einem Augenzwinkern gefeiert. Die Nacht ist eben nicht allein zum Schlafen da…

Mrz
13
So
Lesung der Stücke der Else Lasker-Schüler-Stückepreisträger*innen
Mrz 13 um 11:00

Die diesjährigen Stückepreisträgerinnen werden in einer Lesung in der Kakadu Bar ihre Stücke vorstellen.

Dramatikpreis an Kathrin Röggla

Kathrin Röggla ist eine hellwache Beobachterin unserer Gegenwart, eine forcierte Denkerin und Aktivistin. Dabei schreibt sie nah am Puls der Zeit, an ihren Überforderungen und ihrem Optimierungswahn; kein Wunder, dass ihre Figuren, sich selbst fremd geworden, gerne im Konjunktiv oder in der dritten Person von sich selbst sprechen. Für ihre Stücke recherchiert Röggla vor Ort, führt Interviews mit übernächtigten IT-Leuten und findet in der rastlosen New Economy Alkoholismus, Wirklichkeitsverlust und Perversion, Panik und Gespenster. Sie befragt hoch verschuldete Konsument*innen und schaut den Medien mit ihrer Katastrophenlust aufs Maul. Doch ihre Stücke sind keine Dokumentardramen, sondern „außer Rand und Band geratene Wunderwürfel“ (Röggla); sie haben Rhythmus, Bildlichkeit und Gestik, sind artistische Zuspitzungen und hoch reflektierte Antworten auf das, was die Autorin wahrnimmt.

Erster Stückepreis an Ariane Koch
Die toten Freunde (Dinosauriermonologe)

Ariane Koch entwirft eine post-apokalyptische Fabel: Nach dem Aussterben der Menschheit sind die Dinosaurier im Zwist mit den Birken zwischen Dystopie und Evolutionsgeschichte in der Unsterblichkeit gefangen. Der letzte, sterbliche Mensch landet zu wissenschaftlichen Zwecken aufgeschnitten und aufbewahrt im Museum. Was einmal so schön war, der eine Birke umarmende Mensch, ist nurmehr die Erinnerung an eine untergegangene Ära. Ebenso sprachgewaltig wie heiter schafft Ariane Koch ein Nachdenken über die eigene Spezies, auf der Schwelle in den Untergang. Sie setzt Narrative der Utopie, die womöglich dem Erinnerungsstrom einer Altenheim-Bewohnerin entstammen, und lotet aus, unter welchen Bedingungen wir zu Zuschauenden oder zu Eingreifenden werden.

Zweiter Stückepreis an Patty Kim Hamilton
Peeling Oranges

Moon Jae kehrt nach langer Zeit nach Hause zurück: zu ihrer Mutter Umma, die im Sinne der verstorbenen Großmutter an den koreanischen Wurzeln festhält und entsprechende Erwartungen an ihre Töchter hegt, und zu Luna, der jüngeren Schwester, die im Gespräch mit den Geistern ihrer Ahnen ebenso wie mit dem Geist von Frida Kahlo ihren ganz eigenen Weg sucht. So tief die drei Frauen miteinander verbunden sind, durch Zellen und Erinnerungen, so grundverschieden sind ihre Vorstellungen vom Leben. Patty Kim Hamilton hat mit Peeling Oranges ein eindringliches, zartes, atmosphärisches Stück geschaffen, das mit großem Feingefühl von der Suche nach Zugehörigkeit und Autonomie, von Liebe und großem Schmerz, von den Geistern der Vergangenheit und den Wünschen an die Zukunft erzählt.

Dritter Stückepreis an Svenja Viola Bungarten
Die Zukünftige

Eine Normalfamilie, irgendwo im ländlichen Raum. Die Eltern Zahnärzt*innen von unsicherem Wohlstand und einem Familienglück, das alsbald bröckeln wird: Erst fällt der Vater aus, „Nervenzusammenbruch“, sagt die Mutter. Dann geht die Praxis pleite – und die Ehe in die Brüche. Die Zwillingstöchter teilen sich mit den Eltern auf, verbringen fortan ungleiche Leben. Und in diese private Katastrophe schwappt, wie beiläufig, ständig die Erderwärmung hinein. Svenja Viola Bungarten ist mit Die Zukünftige ein komplexes, raffiniertes, sprachlich dichtes und höchst musikalisches Stück gelungen, das persönliche und globale Katastrophenzustände elegant miteinander verwebt.

Mrz
15
Di
Framing the Future: Tanzspartenleiter im Gespräch
Mrz 15 um 18:00

Die Tanzlandschaft in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren deutlich entwickelt. An vielen Repertoiretheatern sind die Tanzcompagnien immer mehr zu tragenden Säulen geworden. Aber in jüngster Vergangenheit haben verändertes Besucherverhalten und die Coronafolgen auch den Tanzcompagnien in Rheinland-Pfalz zugesetzt.
Wie begegnen die Ensembles in Koblenz, Trier, Kaiserslautern und Mainz den vielen Herausforderungen? Verändern sich Arbeitsweisen, künstlerisches Konzept und Kommunikation mit dem Publikum? Im Hinblick auf den vom 16.-19. Juni in Mainz unter dem Titel Sharing Potentials stattfindenden Tanzkongress 2022 widmet sich die Diskussionsrunde der Tanz- und Ballettdirektoren auch der Frage, wie sich neue Formen der Zusammenarbeit in- und außerhalb der Häuser positiv auf die Entwicklung auswirken können.
Im Gespräch: Honne Dohrmann, Steffen Fuchs, Roberto Scafati und James Sutherland.

Einlasskarten sind erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Mrz
16
Mi
SWR2 Zeitgenossen: Gespräch mit Intendant Markus Müller
Mrz 16 um 18:00

Ein Gast steht im Mittelpunkt – damit lässt sich die Sendung Zeitgenossen und der gleichnamige Podcast beschreiben – ein Gast, der etwas Besonderes erlebt oder geleistet hat: Einer dieser spannenden Menschen ist der Intendant des Mainzer Staatstheaters, Markus Müller. Er hat das Haus zu einem Erfolgsmodell gemacht, hat neue Formate etabliert, es etwa mit dem Tanzfestival zur Stadt hin geöffnet. Markus Müller ist ein Netzwerker und macht auch mit politischen Aktionen aufmerksam: etwa als durch das offene Fenster laut die Ode an die Freude drang, während vor dem Theater eine AfD-Kundgebung stattfand. Darüber was den Intendanten antreibt und natürlich über die Theatertage Rheinland-Pfalz zum 75-jährigen Landesjubiläum, wird Moderatorin Natali Kurth mit Markus Müller sprechen.
SWR2 ZeitgenossenIntendant Markus Müller im Gespräch mit Natali Kurth

Der Eintritt ist frei. Zählkarten sind an der Theaterkasse erhältlich.

AUSSTRAHLUNG: 19.03.2022, 17.05 Uhr, SWR2

Mrz
28
Mo
Sortiermaschinen – Die Neuerfindung der Grenze im 21. JahrhundertLesung mit Steffen Mau
Mrz 28 um 20:00

Der Soziologe Steffen Mau analysiert, auf welche Weise und mit welchen Mitteln die neuen Sortiermaschinen Mobilität und Immobilität zugleich schaffen: Für erwünschte Reisende sollen sich Grenzen wie Kaufhaustüren öffnen, für andere sollen sie fester denn je verschlossen bleiben. Nirgends tritt das Janusgesicht der Globalisierung deutlicher zutage als an den Grenzen des 21. Jahrhunderts.

Mrz
31
Do
Diskursreihe zu Maja Göpels Buch „Unsere Welt neu denken“(Teil II)
Mrz 31 um 20:00

Es könnte nicht mehr auf dem Spiel stehen: Die globale Klimakatastrophe bedroht die Zukunft unseres Planeten. Ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit ist zur drängendsten Aufgabe unserer Zeit geworden. 2020 veröffentlichte Transformationsforscherin Maja Göpel ihren Bestseller „Unsere Welt neu denken“ und spricht darin eine Einladung an uns alle aus, uns diesen Veränderungen zu stellen.

In der Kakadu Bar widmen wir Maja Göpel eine dreiteilige Veranstaltungsreihe. Mitglieder des Schauspielensembles lesen Auszüge aus ihrem Buch und setzen ihre Ideen ihn Szene. Gemeinsam wollen wir den Blick nicht nur auf den drohenden Untergang, sondern auch auf das Potential richten, das in einem erfolgreichen Wandel steckt. So entstehen drei Diskursabende, die zum Nachdenken anregen, aber auch nachhaltige Unterhaltung und reale Dramatik bieten.

Weiterer Termin: 21.4.2022