Was verbindet den Schriftsteller Ödön von Horváth, die Schauspielerin Marianne Hoppe und Adolf Hitler?
Anhand dieser drei Figuren geht Peter Michalzik dem Phänomen ihrer Zeit auf den Grund: der Ausprägung der Masse. Horváth versuchte die Masse in seinen Werken zu erfassen, Hoppe verzauberte sie auf der Leinwand – und beide waren ein heimliches Paar, während Hoppe mit Gustaf Gründgens verheiratet war. Auf unterschiedliche Weise waren Horváth und Hoppe wiederum fasziniert von dem Mann, der die Masse führte und verführte. Peter Michalzik hat Marianne Hoppe persönlich kennengelernt, Archive durchwühlt, Horváths Werke und die Reden Hitlers studiert: Sein Buch ist eine außergewöhnliche Zeitreise, ein ungewöhnliches Porträt à trois und die Erkundung eines Phänomens, das an Aktualität keineswegs verliert.
Lesung: Peter Michalzik
Moderation: Boris C. Motzki
längst fällige verwilderung ist eine Spoken Poetry Performance mit Gedichten und Gespinsten aus Simone Lapperts gleichnamigem Lyrikband. Darin vermoosen Gedanken und leuchtet der Mond siliziumhell. Die Liebe schmeckt nach Quitte, die Katastrophe nach Erdbeeren, und die Dichterin fragt: «sag, wie kommt man noch gleich ohne zukunft durch den winter?» Es sind Texte über Aufbrüche, Abschiede, Sehnsüchte, Selbstbestimmung und die fragile Gegenwart. Die versierte E-Bassistin Martina Berther (Frida Stroom, Ester Poly, Sophie Hunger) greift die inhaltlichen Motive der Gedichte musikalisch auf, kontrastiert sie, begleitet sie und spitzt sie zu. längst fällige verwilderung ist mal laut und wild, mal nachdenklich leise und immer wieder augenzwinkernd. Mit Simone Lappert (Lesung) und Martina Berther (Musik).
Seit wann genau gibt es eigentlich das Radio? Was wurde in der ersten Radioübertragung gesendet? Welche Bedeutung hatte das Radio in früheren Zeiten und wie nutzen wir es heute?
All diese Fragen rund um die Geschichte des Radios wird in der Stückentwicklung, konzipiert und inszeniert von Stefanie Hiltl, in Klängen und Bildern ergründet. Welcher Ort könnte hierfür geeigneter sein als die Kakadu Bar, erlebte das Radio doch in den 20er Jahren eine erste große Blütezeit – ein Medium, das plötzlich ungeahnte Distanzen überwand und ermöglichte, Nachrichten und Musik auf der ganzen Welt zu verbreiten.
In Radio Star wird ein musikalisches Panorama entfaltet, das sich forschend zwischen Ohrwürmern und unbekannten Klängen bewegt und das Radio selbst zum Musikinstrument werden lässt, wie etwa in Karlheinz Stockhausens Komposition Pole für Sänger*innen und 2 Kurzwellenempfänger. Und nicht zuletzt wird auch die Frage gestellt: Did video kill the radio star?
Radio Starmusiktheatrale Stückentwicklung zur Geschichte des Radios
BESETZUNG
Musikalische Leitung: Paul-Johannes Kirschner
Inszenierung, Bühne: Stefanie Hiltl
Kostüme: Ronja Bendel
Licht: David Neumann
Video: Gerald Haffke
Dramaturgie: Christin Hagemann
Mit Maren Schwier, Johannes Mayer und Paul-Johannes Kirschner
In der letzten Sonntagsmatinee dieser Spielzeit präsentieren sich die diesjährigen Praktikant*innen des Philharmonischen Staatsorchesters.
PROGRAMM:
- Carl Stamitz
Duo für Violine und Viola, op. 18 Nr. 1 - Krzysztof Penderecki
Streichtrio - Felix Mendelssohn Bartholdy
Klaviertrio - Carl Reinecke
Notturno für Horn und Klavier, op. 112 - Frédéric Chopin
Grande Polonaise brillante, op. 3
BESETZUNG:
- Violine: Gufeng Wu
- Viola: Florian Lesemann
- Violoncello: Elif Buğu Ünlüsoy, Tzu-Wen Wang
- Horn: Johannes Schmack
- Klavier: Miyeon Eom, Beike Huang
Schon immer haben drei Bestandteile ausgereicht, um die Welt neu zu erschaffen und zurück ins Chaos zu stürzen: Vater, Mutter, Kind. Yade Yasemin Önder bringt diese Akteure so virtuos auf Kollisionskurs, dass einem die Luft wegbleibt: ein im schönsten Sinne atemberaubendes Debüt. Im Jahr nach Tschernobyl wird die Ich-Erzählerin geboren, irgendwo in der Westdeutschen Provinz, als „Mischling aus meiner Mutter und meinem Vater“, wie es heißt. Doch die intakte Kernfamilie währt nicht lange: Der türkische Vater (so übergewichtig, dass man „fast nichts mit ihm machen kann, was mit Schwerkraft zu tun hat“) stirbt. Alleingelassen ergeben Tochter und Mutter eine toxische Mischung. Önders Debüt ist ein wilder Roman über den Körper, über Fremdheit und Ankommen, über Identität und Differenz, der immer wieder verblüfft: schnell und klug und bei aller Düsterkeit irrsinnig komisch.
Vom 16. bis 19. Juni 2022 wird das Staatstheater Mainz zusammen mit der Kulturstiftung des Bundes und der Stadt Mainz mit Honne Dohrmann als Programmleiter den Tanzkongress 2022 ausrichten. Der Tanzkongress wird unter dem Motto „Sharing Potentials“ zu einem Ort des Austausches, Lernens und Wachsens der Tanz- und Tänzer*innenszene. Ausgangspunkt für das Konzept des Tanzkongresses ist die Arbeitsweise von tanzmainz im Kontext und an der Schnittstelle von freier Szene und Repertoiretheater.
Hybride Strukturen, Orte und Formate sollen vorgestellt, ausprobiert, hinterfragt und neu erfunden. Tänzer*innen, Probenleiter*innen, Compagnie- und Theaterleiter*innen, Produzent*innen, alle Tanzbegeisterten und -interessierten sind eingeladen, einander im Juni 2022 zu begegnen und sich auszutauschen.
Alle Informationen zum Tanzkongress 2022 finden Sie unter tanzkongress2022.de.