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50 Jahre Theaterfreunde Mainz: Feiern und schenken

50 Jahre Theaterfreunde Mainz: Feiern und schenken

Die Theaterfreunde Mainz feierten am 23. Juli 2023 im Landesmuseum den 50. Jahrestag der Vereinsgründung im Jahre 1973. Mit der Gründung seien viele Bürgerinnen und Bürger, darunter Dr. Heiner Geißler, Prof. Dr. Karl Holzamer, Dr. Walter Kalkhof-Rose und seine 2022 verstorbene Ehefrau Sibylle Kalkhof-Rose und Dr. Anton Maria Keim, allen Plänen entgegengetreten, die das Theater in seiner Existenz gefährdet hätten, sagte der Vorsitzende der Theaterfreunde, Justizrat Dr. Wolfgang Litzenburger, zu Beginn seiner Begrüßung. Es seit letztlich diesem bürgerschaftlichen Engagement zu verdanken, dass das Ensembletheater in Mainz erhalten geblieben sei und sich so künstlerisch erfolgreich bis heute entwickeln konnte.

Kämpfe um und für das Mainzer Theater

Noch zwei weitere Male, nämlich 2011 und 2021, hätten städtische Sparvorschläge zu Lasten des Mainzer Theaters ein Eingreifen der Theaterfreunde Mainz an der Spitze des aus Orchesterförderverein, Ballettförderverein, Theaterstiftung, Volksbühne und Theatergemeinde gebildeten Aktionsbündnisses erforderlich gemacht, und zwar jeweils mit dem Erfolg, dass die Einsparvorschläge zu Lasten des Theaters fallengelassen wurden. Für die Zukunft ist sich Litzenburger sicher, dass derartige Sparvorschläge nicht mehr auf den Tisch kämen. In Anspielung auf die sprudelnden Steuereinnahmen sagte er wörtlich: „Seit 2021 wissen wir, dass die Stadt Mainz nicht nur am „Goldenen Rhein“, sondern auch „An der Goldgrube“ liegt.“

Weiter lobte der Vorsitzende der Theaterfreunde die Theaterleitung wegen der jüngsten Erfolge bei der Rückgewinnung der Publikumsgunst nach der Pandemie. Das Ensemble „tanzmainz“ erfahre unter ihrem Leiter Honne Dohrmann weltweite Anerkennung und mit Intendant Markus Müller und Generalmusikdirektor Hermann Bäumer verzeichnet das Mainzer Theater neue Publikumsrekorde. Litzenburger freute sich zwar über den engen Kontakt zum Theater und seinem Orchester, sah aber dennoch Verbesserungsbedarf bei den von der Theaterleitung angebotenen Probenbesuchen der Theaterfreunde, von denen es auch „etwas mehr als vier pro Spielzeit“ geben dürfte. Nicht ohne Stolz verkündete er, dass die von den Theaterfreunden 2003 mit 35.000 € errichtete Stiftung Mainzer Theaterkultur das Theater in Mainz seither mit zusammen 925.000 € unterstützt hat.

Oberbürgermeister Haase steht hinter dem Mainzer Theater

Der neu gewählte Oberbürgermeister Nino Haase dankte den Theaterfreunden in seinem Grußwort dafür, dass sie sich seit ihrer Gründung immer wieder für den Erhalt des Mainzer Theaters so erfolgreich eingesetzt hätten: „Ich und ganz Mainz sind sehr froh, dass es die Theaterfreunde gibt. Sie tragen die über zweitausendjährige Theatergeschichte von Mainz weiter.“  Selbst im Falle sinkender Steuereinnahmen und neuer Verteilungskämpfe um die städtischen Gelder stellte er sich unmissverständlich hinter das Mainzer Staatstheater. Er habe sich stets dagegen gewandt, zu Lasten des Staatstheaters zu sparen. Wörtlich sagte er: „Wer an dieser Stelle spart, spart an der Seele seiner Stadt und seiner Zukunft.“

Schauspielkunst

Der Schauspieler Klaus Köhler zeigte hohe Schauspielkunst und rezitierte anschließend sehr ausdrucksstark aus dem Text „Der Erzbischof ist da“ von Peter Sattmann, eine Reflexion über die Urangst aller Schauspieler, nämlich dem verpassten Auftritt und dem Hänger. Sein Auftritt war aber weder verfrüht noch verspätet, sondern genau richtig. Anhaltender Applaus war sein gerechter Lohn!

Theater braucht Freunde

Auch Intendant Markus Müller dankte den Theaterfreunden. Freundschaften, so Müller, bewährten sich erst in Krisenzeiten. Wer Sternstunden am Theater anstrebe, müsse totales Scheitern riskieren – und wer am Boden liege, bedürfe der Freunde. Die habe das Mainzer Theater mit seinen Theaterfreunden. Nicht ohne Stolz berichtete er vom Miteinander vieler Nationen und Berufe am Theater. Ein besonderes Lob ging an die Zusammenarbeit mit dem Chefdirigenten Hermann Bäumer und dem tanzmainz-Dirketor Honne Dohrmann. Ihm sei wichtig, dass sich am Staatstheater viele Menschen begegneten, die eine Vision von großem Theater hätten.

Jubiläumsgeschenk für das Glashaus

Zum Abschluss überreichte Litzenburger Müller einen Scheck der Theaterfreunde über 23.000 Euro zur künstlerischen Ausgestaltung des Glashauses. Danach schnitten Oberbürgermeister Nino Haase und der Vorsitzende Dr. Wolfgang Litzenburger gemeinsam die vom Theaterintendanten gestiftete Geburtstagstorte an, die die anwesenden Theaterfreunde und ihre zahlreich erschienen Gäste genüsslich verspeisten.

Opernnacht 2023

Nach der Feier besuchten die Theaterfreunde und ihre Gäste zusammen die Opernnacht im Innenhof des Landesmuseums.