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GMD Hermann Bäumer verabschiedet sich

GMD Hermann Bäumer verabschiedet sich

Am 3. Juli 2025 dirigiert Hermann Bäumer zum letzten Mal die Aufführung „Das schlaue Füchslein“ von Leoš Janáček und verabschiedet sich damit als GMD und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters nach Prag, an die dortige Oper. Hermann Bäumer war seit 2011 Generalmusikdirektor in Mainz und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz.

Die Theaterfreunde Mainz – und mit ihnen das gesamte Mainzer Publikum – verabschieden Herman Bäumer mit der allergrößten Hochachtung. Er hat seit 2011 das Mainzer Orchester geprägt wie kein anderer Generalmusikdirektor vor ihm! Er hat dabei nicht nur zahlreiche neue musikalische Akzente gesetzt, sondern darüber hinaus die klassische Musik in all ihren Facetten einem breiten Publikum verständlich vermittelt. Mit neuen Formaten (Krabbelkonzerten, Veranstaltungen der Reihe Education, Auftakte vor den Sinfoniekonzerten usw.) hat er es geschafft, das Mainzer Publikum noch mehr für klassische Musik zu begeistern, insbesondere für Werke und Komponisten, die den meisten bis dahin unbekannt waren.

Darüber hinaus hat Hermann Bäumer mit seinen kostümierten Auftritten in den Konzerten der Reihe „Symphonie Fastnachtique“ in Mainz eine unnachahmliche Popularität erlangt, die sicher in die Annalen dieser Stadt eingehen werden. Auch die Konzerte zum Neuen Jahr hat er durch die außergewöhnliche Programmgestaltung zu wahren Highlights zum Jahresanfang gemacht.

Wir lassen Hermann Bäumer nur ungern gehen, wünschen ihm aber weiterhin viel Erfolg.

Die Theaterfreunde sagen Hermann Bäumer: „Danke für Alles, was Sie in und für Mainz vollbracht haben!“

Biografie von Hermann Bäumer

Hermann Bäumer, Foto: Felix Bröde

Geboren wurde er am 28. Januar 1965 in Bielefeld. Zunächst studierte er Posaune an der Musikhochschule Detmold. Anschließend wechselte er zum Dirigierstudium in Leipzig, womit er den Übergang vom Orchestermusiker zum Dirigenten einleitete.

Von 1992 bis 2003 war er Posaunist bei den Berliner Philharmonikern, mit deren Blechbläserensemble ihn eine langjährige Zusammenarbeit verband. Während dieser Zeit spielte er unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle und anderen Größen der Klassikwelt. Seine Zeit bei den Berliner Philharmonikern war für seine spätere Laufbahn prägend, da er dort nicht nur musikalisch auf höchstem Niveau arbeitete, sondern auch das Handwerk und die Kunst des Dirigierens in einem der besten Orchester der Welt aus nächster Nähe erleben konnte.

Vor seiner Tätigkeit in Mainz war Bäumer von 2004 bis 2011 Generalmusikdirektor des Osnabrücker Sinfonieorchesters. Dort dirigierte er unter anderem die Uraufführung von Alex Nowitz’ „Bestmannoper“ sowie Werke von Hans Werner Henze und Kaija Saariaho. Für seine Einspielung der 1. und 2. Sinfonie von Josef Bohuslav Foerster erhielt er 2009 einen ECHO-Klassik. Am 30. Juni 2025 erhielt Bäumer aus den Händen der Ministerin Katharina Binz die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz für Kulturschaffende, die Peter-Cornelius-Medaille, vor allem für seine außerordentlichen Verdienste um die musikalische Bildung junger Menschen.

In Mainz etablierte Bäumer das Orchester als ein innovatives Ensemble, das sich durch ein vielfältiges Repertoire auszeichnete. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Werke von weniger bekannten Komponisten aufgeführt, darunter auch Uraufführungen. Seine Programme wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis für das beste Konzertprogramm der Saison 2018/19 durch den Deutschen Musikverleger-Verband.

Neben seiner Arbeit mit dem Staatsorchester Mainz engagiert sich Bäumer auch in der Jugendarbeit. Er arbeitet regelmäßig mit verschiedenen Jugendorchestern zusammen, darunter das Bundesjugendorchester und das Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz.

Wechsel nach Prag

Hermann Bäumer wird ab der Spielzeit 2025/26 die Position des Musikdirektors an der Staatsoper Prag übernehmen. Bereits vor seiner Ernennung in Prag hatte Bäumer mit der Prager Staatsoper zusammengearbeitet, unter anderem bei Inszenierungen von Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“ und Dmitri Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“. Er schätzt das Opernhaus für seine hervorragenden Sänger, das vielseitige Orchester mit seinem warmen Klang sowie das engagierte Technik- und Organisationsteam unter der Leitung von Per Boye Hansen.